Weltfrauentag 2021 - Was sagen die erfolgreichen Maklerinnen und Powerfrauen dazu?

Seit über 100 Jahren steht der Weltfrauentag für die Emanzipation und vor allem für die Gleichberechtigung der Frauen gegenüber den Männern.
Auch dieses Jahr ist der symbolisch bedeutsame 8. März wieder Anlass zur gemeinsamen Diskussion und Reflexion über die Situation der Frau in der Gesellschaft. Was hat sich im Hinblick auf die Gleichberechtigung zum Positiven verändert und wo gibt es noch Luft nach oben?
Wir haben zwei der erfolgreichsten Powerfrauen im Immobilienmakler-Netzwerk CENTURY 21 gefragt, wie sie selbst, auch durch ihre Erfahrungen im Berufsalltag, die Lage einschätzen:
Lili Felten und Astrid Meyer haben beide als Mütter sowohl Haushalt und Kinder als auch den oftmals stressigen Berufsalltag zu managen. Für sie hat der Weltfrauentag seine symbolische Wirkung keineswegs verloren, doch die Anerkennung für die enorme Leistung der Frau in ihrer Aufgabe, Alltag und Beruf zu organisieren, sollte auch an allen anderen Tagen im Jahr ebenso gewürdigt werden. “Wir Frauen leisten oft das Doppelte wie die Männer, arbeiten mehr als 30 Stunden und bekommen dafür wenig Anerkennung und Respekt”, findet Astrid. Lili erinnert sich noch daran, als sie angefangen hat, wieder zu arbeiten: “Ich wurde mit vielen Vorurteilen konfrontiert und teilweise als schlechte Mutter hingestellt, die sich nicht genug um ihre Kinder kümmert.” Bei Männern sei es nichts Verwerfliches, wenn sie Spaß an der Arbeit haben und Karriere machen wollen. Es würde noch dauern, bis sich die Gesellschaft von diesen Stereotypen trennen könnte. Beide Immobilienmaklerinnen sehen da noch deutlich Notwendigkeit zur Entwicklung. Beide wünschen sich im Job mehr Verständnis, dass sie durch ihre Familie einen straffen Zeitplan haben. “Ich habe oft das Gefühl, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich mich um meine Kinder kümmern muss und nicht länger im Büro bleiben kann”, sagt Astrid. Mit Frauen werde auch anders umgegangen als mit Männern. Lili erzählt, sie habe sich zu Beginn ihrer Karriere als Immobilienmaklerin, einem männerdominierten Berufsfeld, erst beweisen müssen, um ernst genommen zu werden. Mit den Jahren sei ihr das erleichtert worden, weil sie durch ihr gewonnenes Fachwissen und auch ihr selbstbewusstes Auftreten eher als kompetent wahrgenommen worden. “Wenn du als Frau mit Kleidchen und High Heels ankommst, wirst du oft gerade von älteren Männern mit Doktortiteln oder Professoren unterschätzt und auch schon mal als ́Junges Mädchen ́ angesprochen.” In einem Gespräch mit einer attraktiven Kollegin Ende zwanzig wurde ihr wieder bestätigt, dass man sich besonders als Frau den Respekt erst verdienen muss. “Gerade, weil es bei uns im Geschäft um so große Summen geht, müssen wir zeigen, was wir drauf haben.” Die jungen Männer würden allerdings zu Beginn auch erst auf die Probe gestellt werden. Das sei vom Job abhängig. Astrid ist ebenfalls der Meinung, dass das Alter der Frau eine Rolle spielt und sie durch ihren späteren Beginn der Makler-Karriere schneller in der Branche respektiert wurde. Ihr war ein seriöses Auftreten in angemessener Kleidung immer sehr wichtig, wodurch sie punkten konnte.
Beide Frauen sind sich einig: “Die Männer haben es einfacher.”
Das ist einfach so. Man solle auch bedenken, dass die Frau im Berufsalltag eine Doppelbelastung zu tragen hat. Sie müsse sich schließlich um alles kümmern. “Ich überlege schon zwischen den Meetings, was ich heute kochen soll und wie viel Zeit ich dafür überhaupt noch habe und wo mich meine Kinder noch brauchen. Die Männer haben dafür ihre Frauen zu Hause”, sagt Lili. Ihr Frauenteam im Büro findet es ganz normal die Kinder zu Besichtigungen mitzunehmen und sie auch neben der Arbeit zu beschäftigen.
Abschließend haben die beiden noch ein paar wichtige Tipps für junge Frauen bereit, die ihre Ausbildung in einem männerdominierten Beruf beginnen wollen: Ein seriöses äußeres und inneres Auftreten verfehlt seine Wirkung nicht. Auch das Netzwerken untereinander, die Unterstützung im Team und das Miteinander seien essentiell für den Erfolg. “Da können wir von den Männern noch lernen. Etwas mehr Mut und Risikobereitschaft können auch nicht schaden.” Ein letzter Rat, der beiden Frauen in ihrer Karriere sehr geholfen hat: “Glaubt an eure Fähigkeiten, seid selbstbewusst und lasst es alle merken.”