Der Sommer bringt nicht nur Sonne und Urlaubslaune, sondern auch Wespen, Hornissen und Bienen. Falls Sie bei sich im Garten ein Nest dieser fliegenden Insekten entdecken, ist das kein Grund zur Panik. In unserem heutigen Ratgeber verraten wir Ihnen, wie Sie vorgehen können.
Das Wichtigste gleich vorweg: Sowohl Bienen und Hummeln als auch Wespen und Hornissen leisten einen bedeutenden Beitrag für unser Ökosystem, denn sie sammeln Nektar und Pollen und bestäuben dadurch die Pflanzen. Somit stehen sie unter besonderem Naturschutz. Wenn sie daher Ihren Garten zum Nestbau auserkoren haben, dann dürfen Sie diese nicht bekämpfen bzw. das Nest nicht so einfach selbst entfernen. Eine friedliche Koexistenz ist aber in vielen Fällen möglich.
Wie unterscheiden sich die Nester?
Sowohl Wespen als auch Hornissen mögen Hohlräume und nutzen beispielsweise einen Vogelnistkasten oder einen Rollladenkasten, um ihr Nest darin zu bauen. Es ist aber auch durchaus möglich ihre Nester an einem Baum, an Sträuchern oder auf dem Dachboden zu finden. Um Ihre Bausubstanz müssen Sie sich im Allgemeinen keine Gedanken machen, denn sowohl Wespen als auch Hornissen bauen ihr Nest aus verwitterten Holzfasern. Diese Altholzfasern werden eingespeichelt und zerkaut. Mit der daraus entstehenden papierartigen Masse formen sie dann ihre Waben, die sie danach zum Schutz mit einer Art Hülle umgeben. Es gibt in der Regel zwei Merkmale, an denen Sie ein Wespen- von einem Hornissennest unterscheiden können: Während ein Wespennest grau oder beige ist, haben Hornissennester eine eher bräunliche Farbe. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Position der Öffnung: Wespen bauen ihr Nest mit einem seitlichen Einflugloch, Hornissen lassen dagegen eine Öffnung nach unten hin.
Honigbienen bauen ihr Nest eher selten in unmittelbarer Nähe von Menschen. Da sie ihre Waben im Gegensatz zu Wespen und Hornissen nicht mit einer Schutzhülle versehen, bauen Bienen ihre Nester bevorzugt an einem versteckten Ort, wie in hohlen Baumstämmen.
So können Sie friedlich mit Bienen, Wespen und Hornissen zusammenleben
Wenn Sie bei sich im Garten ein Nest entdecken, dann bewahren Sie Ruhe, denn es ist in der Regel harmloser, als es zunächst erscheinen mag. Da die Tiere meist nur dann zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen, ist ein friedliches Miteinander in vielen Fällen möglich, wenn Sie Folgendes beherzigen:
- Führen Sie keine hektischen Bewegungen aus, denn Fuchteln, Pusten oder nach den Insekten zu schlagen, macht sie aggressiv.
- Wenn die Insekten das Nest nahe am Haus gebaut haben, können Sie die Fenster mit Fliegengitter abdecken.
- Laufen Sie nicht barfuß durch Ihren Garten.
- Bei der Gartenarbeit oder wenn Sie Blumen oder Obst pflücken, ist es ratsam langärmelige Kleidung, Handschuhe und geschlossene Schuhe zu tragen.
- Decken Sie süße Speisen und Getränke ab, um zu vermeiden, dass die Insekten angelockt werden.
- Säubern Sie Gesicht und Hände von Kindern, nachdem diese gegessen oder getrunken haben.
- Erklären Sie Ihren Kindern, dass sie den Tieren nicht zu nahe kommen sollten.
- Damit Sie dem Nest nicht aus Versehen zu nahe kommen, können Sie den Bereich abgrenzen, beispielsweise mit einem Seil oder einem Absperrband.
Ein Nest entfernen
Wenn das Nest eine Gefahr für den Menschen darstellt und ein friedliches Miteinander dadurch nicht möglich ist – beispielsweise wenn es sich um einen Allergiker handelt oder sich das Nest in der Nähe eines Kinderzimmers befindet – dann können Sie das Nest professionell entfernen lassen. In einem solchen Fall dürfen Sie das Nest nicht selber entfernen, sondern müssen einen Fachmann mit der Umsiedlung beauftragen. Wenden Sie sich daher an die Naturschutzbehörde oder an Ihren regionalen Imkerverein.
Denken Sie daran: Geschützte Arten dürfen weder in der Natur gefangen werden noch beschädigt oder getötet werden. Es darf also kein Gift gegen die Tiere eingesetzt werden, sonst droht ein hohes Bußgeld, das je nach Bundesland und individuellem Fall bis zu 60.000 Euro betragen kann.
Fazit
Keine Sorge wenn sich in Ihrem Garten ein Bienen-, Wespen- oder Hornissennest befinden sollte. Ein Entfernen des Nests ist nicht immer notwendig, wenn Sie nämlich bestimmte Verhaltensweisen adaptieren. Dann können Sie in der Regel friedlich mit einem solchen Nest in Ihrer Nähe leben. Achten Sie darauf, dass Sie um das Nest herum eine Schutzzone einrichten, die etwa zwei bis sechs Meter betragen sollte. Wenn es doch erforderlich ist, ein Nest zu entfernen, dann muss ein Experte mit der Umsiedlung beauftragt werden. Wenn Sie sich unsicher sind, dann lassen Sie sich auf alle Fälle durch Ihre regionale Naturschutzbehörde oder einem anderen Experten beraten.