Steigende Mietpreise auch in mittelgroßen Städten

Maria Lengemann

27. Januar 2016

Bereits im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass der Immobilienmarkt den Bedarf in den Großstädten gar nicht decken kann. Das Problem, welches daraus entstanden ist, sind teure Mieten, die für Wohnungssuchende zu einer echten Herausforderung werden. Zu Beginn des neuen Jahres wird nun auch deutlich, dass es auch in den mittelgroßen Städten zu steigenden Preisen kommt. Auch im Jahr 2016 rechnen die Pfandbriefbanken damit, dass die Preise auf dem Markt für Immobilien in Deutschland deutlich ansteigen werden. Der derzeitige Hype sorgt dafür, dass auch die Immobilien in mittelgroßen Städten immer interessanter werden und sich dies auch auf die Preise auswirkt. Sowohl Kaufpreise als auch Mieten befinden sich auf dem aufsteigenden Ast. Dennoch sehen Experten erst einmal nicht die Gefahr einer möglichen Blase, da die Höhe des Eigenkapitals und die Höhe der Tilgungsraten bei Krediten für den Kauf von Immobilien ebenfalls ansteigen.

Studie macht den Preisanstieg deutlich

Eine Studie macht deutlich, dass sowohl die Höhe der Mieten als auch der Kaufpreise für Immobilien kontinuierlich ansteigen. So zeigt sich beispielsweise seit 2010 ein Anstieg von allein 34 Prozent bei den Preisen in Würzburg. Auch Ingolstadt und Wolfsburg liegen relativ weit vorne mit dem Anstieg der Preise. In Wolfsburg liegt der Anstieg bei rund 31,2 Prozent und in Ingolstadt bei 31,1 Prozent. Diese Angaben beziehen sich rein auf die Mietpreise, die in Bezug zu einem Neuvertrag aufgerufen werden. Bei den Preisen für die Eigentumswohnungen steht die mittelgroße Stadt Wolfsburg sogar auf Platz 1. Hier ist eine Preiserhöhung von 69,4 Prozent in den letzten Jahren zu erkennen. Damit hängt Wolfsburg in der Statistik sogar München und Berlin ab. Der Grund für die enorme Steigerung der Preise in den mittelgroßen Städten ist wohl vor allem daher zu erklären, dass das Preisniveau sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hier bisher sehr positiv waren. Auf dieser Basis entstanden die Preissteigerungen. Auch der Fakt, dass sich inzwischen in vielen auch kleineren Städten Unternehmen angesiedelt haben, ist nicht außen vor zu lassen. Wolfsburg ist als deutsche Autostadt bekannt geworden, die wirtschaftlichen Strukturen können sich also durchaus auf die Preise für Immobilien auswirken. Dazu kommt, dass eine Preisentwicklung, anders als in den beliebten Großstädten, allein schon deshalb in besonderer Höhe möglich ist, weil die Grundpreise hier niedriger lagen, das Ausgangsniveau also deutlich geringer war.

Probleme für die Banken

Was auf dem Immobilienmarkt natürlich für einen Boom sorgt, ist für die Banken eine große Herausforderung. Vor allem die Hypothekenbanken stehen vor einem großen Problem. So finden sich nun deutlich mehr Banken als noch vor einigen Jahren, die bei der Immobilienfinanzierung mitmischen. Die Margen gingen dadurch stark zurück. Die Neugeschäfte, die von den Banken heute abgeschlossen werden können, bringen meist wenig bis kaum Profit mit sich. Viele Kunden machen sich zudem die niedrigen Zinssätze zunutze und greifen auf frühe Rückzahlungen zurück. Die Kreditbestände stagnieren daher und weisen einen Rücklauf aus. Auch im Jahr 2016 ist hier für die Banken keine Entspannung zu erwarten, Kunden können aber weiterhin von günstigen Zinsen profitieren und sich den Traum vom Eigenheim zu guten Konditionen erfüllen.