Staatliche Förderung für das Eigenheim – mehr Hilfe vom Staat

Maria Lengemann

22. April 2016

Die günstigen Zinsen für die Finanzierung von Immobilien sind nach wie vor einer der Gründe, warum sich viele Mieter für den Bau oder den Kauf von einem Eigenheim entscheiden. Allerdings werden sie schnell in ihren Hoffnungen ernüchtert. Denn in erster Linie profitieren vor allem die Anbieter von dem Immobilienboom. Die Käufer und Bauherrn jedoch stehen vor allem vor sehr hohen Kaufnebenkosten und auch die Preise steigen immer mehr an. Eine staatliche Eigenheimförderung scheint da dringend notwendig zu werden.

Mieterhaushalte sind die Verlierer

Ein Blick auf die Entwicklung in Deutschland macht deutlich, dass die Spanne zwischen arm und reich immer mehr zunimmt. Der Drang das Vermögen zu sparen, ist ungebrochen. Viele Deutsche verzichten darauf, ihre Ersparnisse zu investieren. Gerade in Eigenheimhaushalten zeigt sich, dass dies zu einer Vermögenssteigerung führt. Dagegen sind es gerade die Mieterhaushalte, die keinerlei Chancen haben, in Bezug auf den Bauboom zu profitieren. Dies zeigen Befragungen, die von der Bundesbank durchgeführt wurden. Anders als es den Anschein hat, haben die Menschen mit einem Eigenheim in den letzten Jahren nicht zugenommen. 44% der Haushalte lebten im Jahr 2014 im Eigenheim. Ebenso viele Haushalte wie auch bereits im Jahr 2010 verzeichnet wurden. Nach Ansicht des Präsidenten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist dies einer der Gründe, warum die Spanne zwischen arm und reich in Deutschland so groß ist. Viele Menschen haben nicht die Möglichkeit, über ein Eigenheim auf die Dauer Vermögen aufzubauen. Diese Möglichkeit scheitert vor allem am finanziellen Aspekt. Dies kann sich ändern durch eine staatliche Förderung für das Eigenheim. So könnte sich auch die Altersarmut möglicherweise reduzieren lassen.

Forderung nach mehr Förderung

Ökonomen sehen die Notwendigkeit, dass durch den Staat eine Eigenheimförderung deutlich erhöht wird. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln beispielsweise nennt als einen Vorteil, dass Wohneigentum eine große Chance für die Menschen darstellt – nicht nur in Bezug auf die Vermögensbildung. Auch die deutlich geringeren Wohnkosten sind als Vorteil nicht außen vor zu lassen. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass es früher durchaus für viele Menschen einfacher war, Wohneigentum zu bekommen und finanzieren zu können. So waren beispielsweise die Kreditzinsen 2003 noch deutlich höher, dafür aber auch die Preise für Immobilien deutlich niedriger. Dazu kam die damals sehr bekannte und beliebte Eigenheimzulage. So wurden Neubauten teilweise durch den Staat mit einer Unterstützung in Höhe von 20.000 Euro gefördert. Hatten die Hausbauer schon Kinder, gab es pro Kind zusätzlich noch einmal 6.100 Euro Förderung. Zwar war die Förderung durch Einkommensgrenzen begrenzt, diese waren jedoch hoch angesetzt und die Förderung wurde häufig ausgegeben. Allerdings war die Eigenheimzulage nur für die Empfänger, nicht aber für den Staat von Vorteil. Die Aufwendungen waren so hoch, dass 2006 die Abschaffung beschlossen wurde. Bis heute ist die Eigenheimzulage etwas, das vor allem in Wahlkämpfen wieder an die Oberflächen kommt, deren Umsetzung aber bisher nicht weiter fokussiert wird. Daher ist es für viele Mieterhaushalte heute kaum noch möglich, mit guten Konditionen ein Eigenheim zu erwerben und nach dem Ende der Zinsbindung nicht vor zu hohen Verbindlichkeiten zu stehen.