Photovoltaik für Ihr Haus - Stromerzeugung mit Sonnenenergie

Jinny Verdonck

16. August 2017

Spielen Sie als Immobilieneigentümer mit dem Gedanken, Ihr Haus oder Ihre Wohnung mit einer Photovoltaikanlage nachzurüsten? Es stellt sich die große Frage, ob es für Sie lohnenswert ist und mit welchen Investitionskosten Sie rechnen müssen. Hier geben wir Ihnen einen kleinen Überblick in die Welt der Solaranlagen.

Vor- und Nachteile einer Photovoltaikanlage

Eine Photovoltaikanlage — die auch häufig PV-Anlage genannt wird — dient dazu, einen Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie, sprich Strom, umzuwandeln.

Vorteile

  • Sie können dadurch CO2-Emissionen verringern und so aktiv zum Umweltschutz beitragen.
  • Es handelt sich dabei um eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle, die kostenlos ist.
  • Sie werden durch eine eigene PV-Anlage zum großen Teil unabhängig von Stromanbietern.
  • Eine PV-Anlage ist relativ wartungsfrei.
  • Bei einem eventuellen späteren Verkauf Ihrer Immobilie kann eine PV-Anlage für Mehrwert sorgen.

Nachteile

  • Die Investitionskosten sind hoch und amortisieren sich in der Regel erst nach 10 bis 15 Jahren.
  • Die produzierte Strommenge ist von der Tageszeit und Witterung abhängig und schwankt daher von Natur aus.
  • Die Leistung der Solarmodule verringert sich im Laufe der Jahre. Die Mehrzahl der Hersteller bieten eine Leistungsgarantie von 90 % auf 10 Jahre, die auf 20 Jahre dann nur noch 80 % beträgt.

Wie erfolgt die Montage?

Wenn die Solarmodule bereits im Rahmen der Bauphase eingeplant und eingebaut werden, können Sie sich die Kosten für die Dacheindeckung sparen. Aber eine PV-Anlage kann auch nachträglich auf relativ einfache Weise installiert werden. Dafür ist eine gewisse Fläche auf dem Dach erforderlich, da die Paneele nebeneinander angebracht werden müssen, um einen Energieverlust zu vermeiden.

Eine PV-Anlage kann auf verschiedenen Dächerarten installiert werden, so sind sowohl für Schrägdächer als auch für Flachdächer passende Montagesysteme erhältlich und sogar für gewölbte Dächer gibt es dank gebogener Module, in denen flexible Solarzellen eingebettet sind, die Möglichkeit der Anbringung. Auf schrägen Dächern erfolgt die Montage in der Regel auf einer Unterkonstruktion, auf der die Solarmodule einige Zentimeter auseinander angebracht werden. Wichtig ist dabei nach Möglichkeit eine Dachfläche, die nach Süden zeigt und recht schattenfrei ist.

Für die Montage wird in der Regel keine Baugenehmigung benötigt. Eine Ausnahme stellen jedoch Gebäude dar, die unter Denkmalschutz stehen. Das liegt daran, dass die Solarpaneele das optische Erscheinungsbild des Gebäudes verändern. Die Funktionsdauer einer PV-Anlage beträgt um die 20 Jahre, daher ist es empfehlenswert, die Dachqualität vor der Anbringung genau zu prüfen und nötige Sanierungen gegebenenfalls vorzuziehen. Als Alternative kann das Dach durch eine neue Dachhaut ausgetauscht werden, in der die Anlage bereits im Dach integriert ist.

Was ist ein Wechselrichter?

Der durch die Solarpaneele erzeugte Gleichstrom muss in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er im Haushalt genutzt werden kann. Dies geschieht mit einem sogenannten Wechselrichter. Dabei handelt es sich um einen rund 50x50x15 cm großen Kasten, der an einem Ort angebracht werden muss, an dem er vor Regen und direkter Sonneneinwirkung und anderen Umwelteinflüssen und extremen Witterungsbedingungen geschützt ist. Zeitgleich benötigt der Wechselrichter ausreichend Platz zur Belüftung. Aus diesen Gründen wäre der Keller oder der Dachboden ein passender Ort, um den Wechselrichter anzubringen.

Was ist eine Einspeisevergütung?

Bei einer Einspeisevergütung handelt es sich um eine Vergütung von Strom, die im Rahmen des Erneuerbare Energie Gesetzes staatlich festgelegt ist. Ziel und Zweck ist es, die erneuerbare Energie zu fördern. Strom, der durch eine Solaranlage erzeugt wird, und nicht vom Haushalt verbraucht wird, kann in das örtliche Stromnetz eingespeist werden und der Netzbetreiber muss dem Eigentümer der Photovoltaikanlage für diesen eingespeisten Strom eine Einspeisevergütung zahlen.

Damit die Strommenge gemessen werden kann, die von der PV-Anlage ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, ist die Installation eines Zweirichtungszählers notwendig. Der Zweirichtungszähler misst außerdem den Eigenverbrauch des durch die Solaranlagen produzierten Stroms.

Kosten

Die Kosten für die Anschaffung einer PV-Anlage sind von verschiedenen Faktoren abhängig, wie die Größe der Anlage, die Qualität und die Ausstattung. Zu den Kosten gehören die Solarmodule, die Verkabelung, der Wechselrichter sowie das Montagesystem mitsamt der Montagekosten und gegebenenfalls der Zweirichtungszähler.

Damit eine Kilowatt Peak Leistung (kWp) erzielt werden kann, ist eine etwa 6 m² große Fläche erforderlich. Ein Einfamilienhaus verwendet in der Regel rund 5 kWp und würde daher etwa eine Fläche von 30 Quadratmetern brauchen. Pro Quadratmeter sollte mit Kosten von mindestens 1.500 Euro gerechnet werden. Im Fall des Einfamilienhauses mit der Stromleistung von 5 kWp würde also ein Betrag von 7.500 Euro (5 x 1.500) zustande kommen. Generell genügt eine Leistung zwischen 4 kWp und 6 kWp für einen Privathaushalt. Somit würden sich die gesamten Kosten für eine genutzte Fläche von 20 m² bis 60 m² auf 6.000 bis 9.000 Euro belaufen.

Fazit

Jeder kann sich die Sonne zunutze machen, denn die Installation einer Photovoltaikanlage ist auf so gut wie jedem Dach möglich. Es kann sich lohnen, vorab Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen. Da die Investitionskosten hoch sind, ist es empfehlenswert sich fachmännisch ausführlich beraten zu lassen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.