In der vergangenen Woche stellte Harald Simons, der Vorstand des privaten Forschungsinstituts Empirica die Ergebnisse des Frühjahrsgutachtens der Immobilienbranche vor und kam dabei zu dem Schluss, dass auch 2016 die Mietpreise weiter steigen werden.
Mietpreiszyklus hat den Höhepunkt noch nicht erreicht
Eigentlich wäre nach Aussagen der Experten der Zenit des Mietpreiszyklus bereits erreicht gewesen, wodurch die Mietpreise wieder gesunken wären. Doch der unerwartete Zustrom an Flüchtlingen, im Herbst des letzten Jahres, habe das Blatt gewendet.
Zehntausende Flüchtlinge warten bereits in Notunterkünften, um in richtige Wohnungen umziehen zu können - was sich auch auf die Immobiliennachfrage auswirkt. Für dieses Jahr sei daher noch beispielsweise folgender Preisaufschlag zu erwarten:
- Hamburg: 3 %
- Düsseldorf: 4 %
- Köln: 5 %
- Berlin: 6 %
- Frankfurt/ Main: 6 %
- München: 9 %
- Stuttgart: 10 %
Kaufpreise steigen schneller als Mieten
Doch auch der Anstieg der Preise für Wohneigentum ist rasant - noch schneller als von Wohnungen. Da es so für Käufer immer länger dauert, den investierten Kaufpreis durch Mieteinnahmen zu amortisieren, besteht die Gefahr von Fehlspekulationen.
Um diesem Problem und einer Immobilienblase vorzubeugen, empfehlen Experten wie Lukas Siebenkotten, der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbunds den Neubau von Wohnungen: Rund
400.000 neue Wohnungen seien erforderlich - pro Jahr! - um der Nachfrage gerecht zu werden und das Preisniveau stabil zu halten.
Ein Problem dabei sei jedoch die Vergabe von Bauland in Städten, deren Regelung gelockert werden müsse, um dichter bauen zu müssen. Bisher sieht die Regierung eine derartige Veränderung der Rechtslage allerdings nicht vor. Stattdessen wurden bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Wohnraum angekündigt.