Marktpreise führen zu einer Anhebung der Mietspiegelwerte

Jinny Verdonck

27. Februar 2019

2018 hat einen Anstieg der Vergleichsmieten in ganz Deutschland verzeichnet. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsinstitut F+B in seinem Mietspiegelindex. Auf dem ersten Platz der Nettomieten liegt nicht mehr München, sondern Karlsfeld im Landkreis Dachau.

Die Mietspiegelwerte

In den Städten lassen sich die Mietpreise von Wohnungen im Bestand dank der Mietspiegelwerte erkennen. F+B hat ermittelt, dass der durchschnittliche Mietpreis aktuell 6,92 Euro pro Quadratmeter beträgt, während es im Vorjahr noch 6,72 Euro je Quadratmeter waren. München stellt dabei die teuerste Großstadt dar. In der bayerischen Landeshauptstadt werden Nettokaltmieten in Höhe von durchschnittlich 10,45 Euro pro Quadratmeter verlangt, wodurch München 51 % über dem Durchschnitt der Mietspiegelstädte liegt.

Hohe Mieten in Karlsfeld

Die höchsten Mieten sind nun mittlerweile jedoch in Karlsfeld im oberbayerischem Landkreis Dachau zu finden. Dort liegt der Quadratmeterpreis derzeit bei 10,62 Euro. Zusätzlich zu Karlsfeld befinden sich weitere Umlandgemeinden von München und Stuttgart in den Top 10 der Teuersten. Dazu zählen Tübingen, Ditzingen, Leinfelden-Echterdingen und Germering. Nach Angaben von F+B sei dies ein Beleg dafür, dass die Mietspiegelpreise nach und nach durch das hohe Niveau des Marktes angehoben werden und die Nachfrage dadurch erheblich ins Umland übergegangen sei.

Stuttgart liegt bei den Metropolen auf dem 2. Platz

Nach München folgt Stuttgart mit 9,97 Euro pro Quadratmeter auf Rang 2 der Metropolen mit den höchsten Vergleichsmieten. Danach folgen Köln mit 8,63 Euro/qm, Hamburg mit 8,62 Euro/qm, Frankfurt mit 8,43 Euro/qm und Düsseldorf mit 8,41 Euro/qm. Das bedeutet, dass sie dadurch rund 22 % bis 44 % über dem deutschen Durchschnitt liegen.

Berlin weist große Spannbreite der Mieten auf

Gedämpftere Preise gab es in Berlin-West mit 7,27 Euro/qm und in Berlin-Ost mit 6,58 Euro/qm. Da Berlin aufgrund seiner Größe und des äußerst ausdifferenzierten Wohnungsmarktes eine große Mietspannbreite aufweist, kann der bloße Durchschnittswert diese nicht wiedergeben. In Berlin wurde sowohl im Altbaubestand als auch im Neubau ein überdurchschnittlicher Mietpreisanstieg registriert.

Ostdeutsche Großstädte liegen unter dem Durchschnitt

Auch der Unterschied zwischen Ost und West macht sich bemerkbar. Mit durchschnittlichen Vergleichsmieten in Höhe von 6,44 Euro/qm bis 6,93 Euro/qm liegen Erfurt, Jena und Rostock im bundesweiten Vergleich auf dem Niveau des Bundesschnitts. Andere Großstädte der neuen Bundesländer liegen jedoch häufig unter dem Durchschnitt. So liegen zum Beispiel die Vergleichsmieten in Potsdam durchschnittlich bei 6,39 Euro/qm und in Dresden bei 6,23 Euro/qm.