Wenn die von der Bundesregierung gesteckten Klimaziele in Wohngebäuden eingehalten werden sollen, ohne dass eine finanzielle Mehrbelastung für die Wohnungseigentümer bzw. Mieter entsteht, so muss die Bundesregierung laut einer Studie riesige Summen in die Förderung stecken - von 6,1 Milliarden bis 14 Milliarden Euro ist die Rede.
In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Wohnungswirtschaftsverband GdW, dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) sowie dem Deutschen Mieterbund (DMB). In der Studie wurde das Ziel beleuchtet, den CO2-Ausstoß in Deutschland im Zeitraum von 1990 bis 2050 um 95 % zu reduzieren. Dabei handelt es sich um den oberen Wert, den der Klimaschutzplan 2050 vorsieht. Die Rechnung basiert auf einer Sanierungsrate in Höhe von 2 % pro Jahr sowie einer Bestandsimmobiliensanierung auf KfW-Standard 55. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es bis zum Jahr 2030 erforderlich ist, rund 13,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
Die Förderlücke ist enorm
Damit die Bundesregierung die Klimaziele auf sozialverträgliche Weise erreichen kann, müsse sie jährlich hohe Summen investieren. Vermieter, die energetisch sanieren, werden bereits vom Bund gefördert. Doch die staatliche Förderlücke hängt von dem entsprechenden Finanzierungsmodell ab und reicht laut Studie von 6,1 Milliarden bis zu 14 Milliarden Euro.
Die große Spanne erklärt sich dadurch, dass zwei verschiedene Annahmen in Bezug auf den Anteil der Kosten berücksichtigt wurden: nämlich die Kosten, die ohnehin anfallen, sowie die Höhe des Anteils der energiebedingten Kosten der Modernisierung.
Studie schlägt differenziertere Förderung vor
Ein Vorschlag der Studie, um eine Erhöhung der Sanierungsrate zu erzielen, ist eine differenziertere Förderung der Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle. Während eine Dachdämmung und Erneuerung der Fenster häufiger realisiert werden, wird eine Dämmung der Außenwände und der Decken im Obergeschoss und Keller eher selten vollzogen. Die Studie spricht sich dafür aus, dass Letztere eine stärkere Förderung erhalten sollten, insbesondere da die flächenbezogenen Kosten dafür geringer seien. Auch wer regenerative Energien einsetzt, sollte gefördert werden. Zudem schlägt die Studie vor, die steuerlichen Hürden für Mieterstrommodelle aus dem Weg zu räumen und für eine bessere Unterstützung von Quartierslösungen beim Einsatz erneuerbarer Energien zu sorgen.