Die Preise für Wohnimmobilien sind laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in deutschen Metropolen stark in die Höhe geklettert. Eine Überbewertung der Wohnimmobilienpreise sieht der IWF ganz klar in vier Großstädten und München steht dabei an der Spitze. Der IWF rechnet nicht damit, dass die verschiedenen Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung bezahlbaren Wohnraums eine große Wirkung erzielen werden.
Überbewertung: Die Top 4 Städte
Weder Nachfrage noch Fundamentaldaten liefern laut einem IWF-Bericht eine Erklärung für den starken Preisanstieg. In München, der deutschen Stadt mit der stärksten Überbewertung, lagen die Wohnimmobilienpreise für das Jahr 2017 mit 46 % über dem Niveau, das durch Fundamentaldaten gerechtfertigt wäre. Auch in den Top 4 der Städte mit den überbewertetsten Preisen befinden sich Frankfurt, Hamburg und Hannover, hier läge die Preisübertreibung laut Angaben des IWF zwischen 25 % und 30 %.
Während Düsseldorf und Stuttgart eine Überbewertung von 10 bis 15 Prozent verzeichnen, habe sich der Unterschied zwischen Preisen und Fundamentaldaten in 2017 laut IWF jedoch nicht vergrößert.
Die IWF-Ergebnisse decken sich größtenteils mit den Analyseresultaten der Bundesbank. So hat diese Anfang 2018 mitgeteilt, dass ihre Schätzungen in Bezug auf Preisübertreibungen fürs vergangene Jahr in den Städten Deutschlands bei 15 % bis 30 % liegen und in Metropolen wie München, Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und Hamburg bei 35 %. Nach Angaben der Bundesbank seien die damit verknüpften Risiken zum jetzigen Zeitpunkt allerdings minimal.
Die Wohnungspolitik sorge nicht für den gewünschten Effekt
Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung, um den Kauf von Wohnimmobilien bezahlbarer zu machen — wie die geplante Verschärfung der Mietpreisbremse, das KfW-Bürgschaftsprogramm oder die Sonderabschreibung für den Neubau von Mietwohnungen — erziele laut des IWF nicht die gewünschte Wirkung.
Für eine angemessene Einschätzung der Lage und Risiken stünden laut den IWF-Experten nicht genügend Daten zur Verfügung. Daher verweist der IWF darauf, dass eine verbesserte Datengrundlage vonnöten sei, um die deutschen Städte im Auge behalten zu können, in denen der stärkste Anstieg der Immobilienpreise verzeichnet wird. Die Datenlücke müsse behoben werden, damit die finanzielle Stabilität des Immobiliensektors vollständig bewertet werden könne.