IW-Studie spricht sich gegen Wiedereinführung der Eigenheimzulage aus

Jinny Verdonck

7. Juli 2017

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln hat beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) die Studie “Zur Rationalität einer neuen Eigenheimförderung” in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass es für die Eigentumsbildung sinnvollere Maßnahmen gibt, als die Eigenheimzulage wieder einzuführen. Die Kernaussage der Studie lautet, dass es stattdessen mehr Sinn macht, die Grunderwerbssteuer zu reduzieren.

Eigenheimzulage fruchtlos

Die größte Hürde beim Kauf einer Immobilie seien die hohen Erwerbsnebenkosten. Wenn diese weiterhin steigen, so hätten viele Familien Schwierigkeiten, die für den Immobilienkauf anstehenden Zusatzkosten zu tragen. Die steigenden Kaufnebenkosten hätten zur Folge, dass sowohl die Eigenheimzulagen als auch die Familienförderungen sinnlos seien, so das Ergebnis der Studie. Als Lösung werde daher eine Herabsetzung der Grunderwerbsteuer verlangt, die für alle Bundesländer identisch sein soll.

Deutschland weist hohe Nebenkosten auf

Die Grunderwerbsteuer wächst und wächst und ist seit dem Jahr 2007 in 14 der 16 Bundesländer von 3,5 Prozent auf bis zu 6,5 Prozent angestiegen. Im europäischen Vergleich liegen die Nebenerwerbskosten in Deutschland recht hoch. Laut der IW-Studie betragen die durchschnittlichen Nebenerwerbskosten — die auch Notarkosten sowie Grundbucheintragskosten einschließen — in Deutschland rund 12,7 Prozent. An erster Stelle liegt Belgien mit 15,2 % und Deutschland bereits an zweiter Stelle. In den anderen Nachbarstaaten liegt das Kostenniveau jedoch weit darunter. Im Vergleich: In Österreich müssen 9,1 % für die Nebenkosten aufgebracht werden, in Frankreich 8,5 % und in den Niederlanden werden sogar nur 6,4 % fällig.