Die vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erstellte Kaufpreisprognose zeigt, dass ein Ende des Booms am deutschen Immobilienmarkt in den nächsten Jahren nicht in Sicht ist. Die Preise werden in Deutschland vielerorts weiter steigen, so der Wohnatlas 2019 der Postbank.
Besonders in den urbanen Zentren und um diese herum werden die Preise weiter in die Höhe klettern. In über 50 % der 401 deutschen Kreise und Städte können Haus- und Wohnungseigentümer erwarten, dass ihre Immobilie bis zum Jahr 2030 real an Wert gewinnen wird. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der fortdauernde Anstieg der Einwohnerzahlen in und um die Metropolen und auch in Süddeutschland.
München, Düsseldorf und Köln in den Top 3
Vor allem die ohnehin schon teuerste Stadt in Deutschland wird einen bedeutenden Anstieg der Preise erfahren. Während der durchschnittliche Kaufpreis in München im Jahr 2018 bereits bei 7.509 Euro pro Quadratmeter lag, gehen die Experten davon aus, dass die bayerische Landeshauptstadt pro Jahr ein Plus von real 1,81 % erzielen wird. Auf dem zweiten Platz liegt Düsseldorf mit einem Ausgangswert von 3.772 Euro/qm und einer Steigerungsrate von 1,09 % pro Jahr. Köln belegt den dritten Platz mit einem Ausgangswert von 3.596 Euro/qm und einer erwarteten Steigerung von 0,98 %. In Hamburg lagen die durchschnittlichen Preise in 2018 bei 4.586 Euro/qm und es wird prognostiziert, dass die norddeutsche Hansestadt jährlich einen Anstieg um 0,89 % verzeichnen wird. In Frankfurt (Ausgangswert 5.058 Euro/qm) sowie in Berlin (Ausgangswert 4.155 Euro/qm) wird mit 0,76 % der geringste Anstieg unter den „Big Seven” erwartet.
Preissteigerungen auch außerhalb der Metropolen
Der Postbank-Wohnatlas geht jedoch davon aus, dass nicht nur die Metropolen große Preissprünge registrieren werden. So wird laut der Studie auch im Süden, wie in den Landkreisen Erding und Landsberg, die in der Nähe von München liegen, und im Großraum Berlin ein positiver Trend vorausgesagt. Eine jährliche Steigerung um 0,97 % soll es im Landkreis Oberhavel geben und in Potsdam sogar 1,69 %. Die größte Preissteigerung wird es aber in Heilbronn geben, wo die Preise nach Angaben der Experten um 2,29 % in die Höhe klettern werden. Zu den Städten, in denen eine Preissteigerung um mehr als 1 % erwartet wird, gehören Aachen, Münster, Ingolstadt, Leipzig und Dresden.
Es werden bis zum Jahr 2030 jedoch nicht nur Preissteigerungen erwartet, sondern mancherorts auch eventuelle Wertverluste, wie in Teilen der ostdeutschen Bundesländer, im Ruhrgebiet und auch im Saarland. Dass dies aber auch tatsächlich der Fall sein wird, ist nicht automatisch gegeben, denn auch dort ist die Lage und Ausstattung von großer Bedeutung und der Kauf einer Wohnimmobilie könne trotzdem für das Alter Vorteile bringen, so die Experten.