Vor über einem Jahr trat die Mietpreisbremse in Kraft, was für Experten von Forschungsinstituten und Eigentümerverbänden ein Anlass ist, einen Blick auf die ortsüblichen Vergleichsmieten zu werfen und zu analysieren, inwieweit sich die Mietpreise verändert haben.
Geringe Preissteigerungen im Bundesdurchschnitt
Leider steigen die Mietpreise in Großstädten, wie Berlin und München, weiter - bei der Einbeziehung von Meldedaten aus Städten wie
- Kassel,
- Osnabrück,
- Pirmasens,
- Tübingen,
- Düsseldorf,
- Lübeck,
- Magdeburg und
- Gelsenkirchen,
steigen die Mieten für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern deutlich geringer als noch vor einem Jahr. Bei einem Vergleich der, von Verbandsmitgliedern des Eigentümerverbands Haus & Grund, gemeldeten Mietpreise sank die Nettokaltmiete von derzeit 7,55 Euro sogar etwas.
Ehemals günstiger Wohnraum wird dennoch immer teurer
Verbandspräsident Kai Warnecke betont allerdings, dass dieser Preisstopp eher für mittelpreisige und teure Wohnungen gilt. Bei günstigen Wohnungen steige die Durchschnittsmiete kontinuierlich - um mehr als fünf Prozent bei den befragten Verbandsmitgliedern. Allerdings werden Mieterhöhungen inzwischen seltener ausgesprochen. Während vor einem Jahr noch jeder vierte Mieter eine Mieterhöhung erhielt, sei es nun jeder Zehnte gewesen.
Private Vermieter sprechen seltener Mieterhöhungen aus
Vor allem private Vermieter heben deutlich sporadischer die Mietkosten an. So es hätte nach Aussagen des Eigentümerverbands Haus & Grund nur in 55 Prozent der aktuellen Mietverhältnisse eine Mietanpassung gegeben. Darüber hinaus lägen die Mieten in diesen Fällen unter den ortsüblichen Vergleichsmieten. Dafür würden die Mieten aber bei einer Neuvermietung deutlicher erhöht.
Allerdings möchten wir an dieser Stelle betonen, dass die Angaben der Verbände nicht überprüfbar sind, da es bislang keinen offiziellen Mietpreiskatalog gibt.
Die Linken kritisiert die Mietpreisbremse
Um weiterhin bestehende Probleme, wie Mietpreisexplosionen, Herausmodernisierungen und Wohnungsnot zu diskutieren, fordert die Linke eine Beratung im Bundestag zur zweiten Mietrechtsnovelle. Ungeachtet der Mietpreisbremse würden Vermieter Umwege, wie Neuverträge und Modernisierungen, nutzen, um Mietpreise ungezügelt zu erhöhen.