Droht die zweite Leerstandswelle?

Maria Lengemann

9. November 2015

Einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zu Folge, werden schon im Jahr 2030 nur noch rund 39 % aller Kreise in Deutschland steigende Haushaltszahlen aufweisen. Die Themen Immobilienblase und Wertverlust bzw. Wertsteigerung von Immobilien beschäftigen die Immobilienwelt seit Wochen - doch die neuste Wohnungsmarktanalyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeichnet ein düsteres Bild: In den nächsten Jahren werden 61 % der Kommunen in Deutschland weiter schrumpfen. Vor allem die ländlichen Regionen der neuen Bundesländer sind hiervon stark betroffen. Experten wie Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, empfehlen deshalb aufgrund einer befürchteten Leerstandsquote von mehr als zehn Prozent, den Rückbau der leer stehenden Immobilien zeitnah zu verstärken. Dadurch würde die Leerstandsquote nicht nur sinken, sondern auch die jeweiligen Stadtviertel können aufgewertet werden.

GdW-Unternehmen müssen aktiv werden

Doch im Osten Deutschland ist nur der Rückbau von 6.656 Wohnungen für dieses Jahr geplant - viel zu wenig in Anbetracht der künftigen Entwicklung nach Meinung der Experten: Um den "Stadtumbau Ost" voranzutreiben müssten im kommenden Jahr mindestens 200.000 Wohnungen in den neuen Bundesländern abgerissen werden. Um sowohl private Eigentümer, als auch gewerbliche Immobilienbesitzer zum Rückbau zu motivieren, fordert die GdW mehr Fördermittel für den Abriss und ein neues Maßnahmenpaket, um jene zu unterstützen, die in zukunftsfähige Städte investieren.