Der Wohnungssektor verzeichnet ein Plus an Baugenehmigungen

Jinny Verdonck

7. Juli 2017

In Deutschland sind im Jahr 2016 Baugenehmigungen für 375.400 neue Wohnungen erteilt worden, was im Vergleich zu 2015 einen 21,6-prozentigen Anstieg bedeutet. Es liegt schon eine Weile zurück, seit zuletzt eine höhere Anzahl an Neubauten genehmigt wurde: So gab es laut des Statistischen Bundesamts zuletzt im Jahr 1999 mehr Baugenehmigungen, nämlich 440.800.

Neubauwohnungen in Wohngebäuden

Unter den Wohnungen, die im letzten Jahr genehmigt wurden, befinden sich 316.600 Neubauwohnungen in Wohngebäuden. Dieser Sektor verzeichnet somit einen Zuwachs von 19,8 %. Besonders sichtbar ist dieser Zuwachs im Bereich der Mehrfamilienhäuser, die um 36.500 Wohnungen erhöht wurden, was einem Plus von 26,6 % entspricht. Gefolgt von den Zweifamilienhäusern, die einen Zuwachs von 2.700 Wohnungen bzw. 13,2 % verzeichnet haben. Nahezu unverändert blieb allerdings die Anzahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, diese sind mit 95.267 neuen Häusern auf einem ähnlichen Niveau geblieben.

Neubauwohnungen in Wohnheimen

Der Wohnheim-Wohnungssektor hat den höchsten Zuwachs zu verzeichnen. Hier gab es ein Plus von 109,7 %, was 13.100 neue Wohnungen entspricht. Diese Kategorie wird zum größten Teil aus Flüchtlingsunterkünften gebildet, ohne die die Anzahl der Baugenehmigungen in neuen Wohngebäuden lediglich um 15,5 % wuchs. Bestehende Gebäude wurden umgebaut und ausgebaut, wodurch in 2016 die Anzahl der zusätzlichen Wohnungen 52.300 betrug. Dabei handelt es sich um den Höchstwert seit dem Jahre 1998, in dem es 58.100 Wohnungen gab.

Gewerbeimmobilien

Auch bei den Gewerbeimmobilien verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Baugenehmigungen. In diesem Sektor stiegen die genehmigten Gewerbeimmobilien um 14,7 %.

Vom Erteilen der Baugenehmigung bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung ist es oft ein weiter Weg

In Bezug auf den Wohnungsbau hatte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) von einer „Trendwende” gesprochen, die deutlich spürbar sei. Trotz des Anstiegs der Baugenehmigungen sei man vom tatsächlichen Bedarf noch sehr weit entfernt. Errechnet wurde, dass jedes Jahr 400.000 Baugenehmigungen benötigt werden. Statt die Anzahl der Baugenehmigungen als Maßstab für den Erfolg zu nehmen, sollten lieber die Anzahl der Fertigstellungen hinzugezogen werden, damit die tatsächliche Wohnungsmarktsituation besser widergespiegelt werden könne.