Brandschutz: Wie Sie das Feuer bereits im Keim ersticken können

Jinny Verdonck

7. Juli 2017

Eine kleine Flamme kann sich in nur wenigen Minuten in ein richtiges Feuer verwandeln, daher sind vorbeugende Maßnahmen wichtig, um das Risiko eines Feuers zu verringern. Hier geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie sich und Ihr Haus vor der lodernden Gefahr schützen können.

Brandvorbeugung im Haushalt

In den eigenen vier Wänden lauern zahlreiche Gefahrenquellen. So können Brände beispielsweise durch Mehrfachsteckdosen, defekte Geräte, umgekippte Kerzen und Zigaretten entstehen.

Brandschutztipps

  • Kerzen und andere offene Feuerquellen niemals unbeaufsichtigt brennen lassen und von leicht brennbaren Gegenständen fernhalten.
  • Zigarettenstummel gründlich löschen, dazu nur feuerfeste Aschenbecher verwenden und nie im Bett rauchen.
  • Schornstein regelmäßig kontrollieren und fegen lassen.
  • Brennendes Fett nie mit Wasser löschen (Explosionsgefahr!), versuchen Sie stattdessen die Flamme mit dem Deckel zu ersticken.
  • Elektrogeräte bei Nichtgebrauch am besten ausschalten, um ein Überhitzen im Stand-by-Modus zu vermeiden. Sicherstellen, dass die Lüftungsschlitze vom Fernseher, PC etc. nicht bedeckt sind, um Wärmestau vorzubeugen.

Rauchmelder

Seit dem 01.01.2017 besteht die bundesweite Rauchmelderpflicht für Privathaushalte. Es gibt jedoch keine einheitlichen Vorgaben, denn jedes Bundesland hat andere Regelungen (mehr dazu erfahren Sie in den jeweiligen Landesbauordnungen).

Rauchwarnmelder können zwar keinen Brand verhindern, aber dafür warnen sie die Hausbewohner vor der drohenden Feuergefahr. Diese handtellergroßen Geräte sind mit Infrarotstrahlen ausgestattet, die messen können, ob sich Rauchpartikel in der Luft befinden. Bei Gefahr ertönt ein schriller Alarmton. Da die Sensorik auch durch Wasserdampf ausgelöst werden kann, sollten die Geräte weder in der Küche noch im Badezimmer angebracht werden, dafür aber am besten in jedem anderen Zimmer des Hauses. Damit Sie den Alarm überall im Haus hören können, ist es empfehlenswert, durch Funk vernetzte Geräte zu installieren. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass das Gerät ein VdS-Prüfzeichen besitzt. Sinnvoll wäre es zudem, wenn das Gerät Rauch schon bei einer Dichte von 1,1 Prozent erkennen und anzeigen kann.

Feuerlöscher

Ein Feuerlöscher sollte in keinem Haushalt fehlen. Wenn Sie sich einen Feuerlöscher zulegen, so stellen Sie sicher, dass Sie auch ganz genau wissen, wie dieser zu bedienen ist, damit Sie im Ernstfall gewappnet sind. Ein Schaum-Feuerlöscher hat den Vorteil, dass sich damit nicht nur Brände von festen Materialien (wie Holz und Papier) löschen lassen, sondern auch Flüssigkeiten (zum Beispiel Benzin). Des Weiteren sind Spezialfeuerlöscher erhältlich, die für die Nutzung in der Küche spezialisiert sind (achten Sie auf den Aufdruck: "Geeignet zum Löschen von Speiseöl- und Speisefettbränden.”). Feuerlöscher sind im Fachhandel für Brandschutzartikel erhältlich sowie in Baumärkten.

Flucht durchs Fenster mit Feuerleiter

Damit Sie auch in oberen Stockwerken einen Fluchtweg haben, bieten sich Leitern an. Eine relativ günstige Variante ist eine ausrollbare Rettungsleiter, die aus brandfesten Materialien besteht. Diese Leitern lassen sich zusammenrollen und einfach verstauen (dabei natürlich darauf achten, dass sie stets griffbereit sind). Eine solche Rettungsleiter ist schon für unter 200 Euro zu haben.

Eine viel teuere Variante ist eine Feuerleiter, die nach unten ausfahrbar ist. Diese werden am Balkon oder einem großen Fenster angebracht und führen direkt zum Boden. Dabei ist es nicht möglich, diese von unten nach oben auszufahren, womit sichergestellt werden kann, dass Einbrecher anhand dieser Leitern nicht ins Haus kommen können. Diese Art von Leitern müssen aus feuerverzinktem Stahl hergestellt sein, um Rost vorzubeugen sowie einen frostresistenten Mechanismus zum Ausfahren aufweisen, damit sie auch in den Wintermonaten funktionieren. Eine solche Leiter kann, je nach Länge, bis zu 10.000 Euro kosten.

Hinweis: Elektrische Rollläden müssen auch manuell bedienbar sein, um den Fluchtweg durchs Fenster zu ermöglichen.