Baulandpreise führen zu hohen Wohnungskosten

Jinny Verdonck

24. September 2017

In Deutschland sind im Zeitraum zwischen 2011 und 2016 die Baulandpreise für Eigenheime im Durchschnitt auf 164 Euro pro Quadratmeter gestiegen, was einer Erhöhung um 27 % entspricht.  Noch teurer sind Eigenheime in den deutschen Großstädten geworden, denn hier sind sie um 33 % angestiegen, wodurch je Quadratmeter aktuell durchschnittlich 350 Euro gezahlt werden müssen. Durch die Erhöhung werde der bezahlbare Mietwohnungsbau beeinträchtigt. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Im Rahmen der BBSR-Untersuchung erfolgte eine Auswertung der Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse zwischen 2011 und 2016.

Für ein unbebautes Grundstück stiegen die Kaufpreise in den städtischen Kreisen nach Angaben der BBSR-Analyse von 132 Euro /qm im Jahr 2011 auf 156 Euro /qm im Jahr 2016 in der erweiterten Umgebung der Großstädte. Auch auf dem Land wurde ein Anstieg der Preise verzeichnet. So erhöhte sich der Quadratmeterpreis für Bauland in den ländlichen Regionen von 64 Euro auf 78 Euro. Die hohen Preise für Bauland führen dazu, dass die Neubaumieten auf 14 bis 16 Euro je Quadratmeter angestiegen sind.

Großstädte verzeichnen weniger Grundstücksdeals

Die Anzahl der Transaktionen für Grundstücksverkäufe für Eigenheimbebauung sind in den städtischen Kreisen relativ konstant geblieben. Anders sieht es dagegen in deutschen Großstädten wie Frankfurt, Stuttgart oder Köln aus, wo sich die Transaktionszahlen seit dem Jahr 2011 um 30 % reduziert haben. Laut der BBSR-Analyse führe der Verwertungsdruck dazu, dass eine Einzelhausbebauung häufig nicht möglich sei. Diese Entwicklung deckt sich zudem mit den Zahlen, die das Statistische Bundesamt vor Kurzem in Bezug auf die Baugenehmigungen veröffentlicht hat, denn im Vergleich zum Vorjahr wurden 7,7 % weniger Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2017 genehmigt.