Baufinanzierung – das sind die häufigsten Fehler

Maria Lengemann

15. Februar 2016

Der Kauf oder der Bau einer Immobilie ist für viele Menschen ein großer Schritt. Nur die wenigsten Käufer haben wirklich die Mittel, um die Immobilie ohne Kredit zahlen zu können. Der logische Schritt ist daher eine Baufinanzierung. Doch bei der Immobilienfinanzierung passieren teilweise fatale Fehler. Damit eine Immobilienfinanzierung auch funktionieren kann, muss sie auf einem festen Fundament stehen. Für den Käufer bedeutet dies, offen und ehrlich zu sich selbst und dem Finanzpartner zu sein und hier auf geschönte Informationen zum Einkommen und Verbrauch zu verzichten. Wir haben die häufigsten Fehler in der Übersicht zusammengestellt.
  1. Falsche Angaben zu den Finanzen
Dieser Fehler beginnt meist dann schon, wenn der Finanzierungsrechner im Internet angeworfen wird, um sich einen Überblick zu verschaffen. Viele Interessenten für einen Kredit vergessen die laufenden Kosten, unterschätzen die eigenen Belastungen oder sehen Einsparpotential, wo keines ist. Eine zu knappe Kalkulation fällt dem Kreditnehmer dann jedoch später auf die Füße.
  1. Finanzreserven vergessen
Natürlich sind Finanzreserven nicht direkt etwas, das mit der Baufinanzierung einhergeht. Indirekt aber schon. Der Aufbau von Finanzreserven ist wichtig, um später nicht erneut auf einen Kredit angewiesen zu sein. Daher sollten diese schon beim Finanzierungsrechner mit einkalkuliert werden.
  1. Nicht ausreichend vergleichen
Natürlich ist es bequem, mit seiner Baufinanzierung einfach zur Hausbank zu gehen, sich hier ein Angebot machen zu lassen und dieses dann in Anspruch zu nehmen. Bequemlichkeit kann bei der Immobilienfinanzierung aber viel Geld kosten. Sowohl die Bauzinsen als auch mögliche Hypothekenzinsen sollten immer verglichen werden. Der Baufinanzierungs-Vergleich ist die wichtigste Grundlage, um eine günstige Finanzierung nutzen zu können.
  1. Geringe Anfangstilgung
In der heutigen Zeit ist eine Anfangstilgung von rund 1% normal. Auf die Dauer gesehen bringt diese Tilgung aber eine sehr lange Laufzeit. Vor allem dann, wenn der Kreditnehmer keine Möglichkeit hat, Sondertilgungen zu leisten. Daher ist es besser, die Anfangstilgung auf mindestens 2% anzuheben. Damit lässt sich die Laufzeit des Kredites deutlich verkürzen.
  1. Fehlende Absicherung
Es kann immer zu einem Notfall kommen. Dieser Fakt wird jedoch häufig unterschätzt. Kreditnehmer sichern sich nicht ausreichend ab. Tritt dann ein Notfall ein, kann der Kredit nicht mehr getilgt werden. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einer Zwangsversteigerung. Notfälle sind unter anderem eine plötzlich eintretende Arbeitslosigkeit, eine Krankheit oder auch ein Unfall mit Todesfolge. Die finanzielle Absicherung kann über Lebensversicherungen erfolgen. Besonders bewährt hat sich die Risiko-Lebensversicherung. Zudem besteht immer die Möglichkeit, auf eine Restschuldversicherung zu setzen.
  1. Kurze Zinsbindung
Wer sich zu einer Finanzierung beraten lässt, der wird vermutlich den Tipp bekommen, eine Zinsbindung von 10 Jahren zu nutzen. Das ist ein echter Klassiker, aber dennoch nicht immer die beste Lösung. Die Tendenz, dass Hypothekenzinsen eher in die Höhe gehen, ist da. Daher kann ein Zinsbindung von mindestens 15 Jahren, besser jedoch noch 20 Jahren, auf die Dauer ebenfalls Geld sparen. Die genannten Fehler lassen sich dann vermeiden, wenn sich Interessenten für einen Immobilienkredit vor dem Vertragsabschluss ausreichend informieren. Was jetzt einen kleinen Aufwand bedeutet, kann sich nachhaltig auf die Finanzen und auf die Baufinanzierung selbst auswirken.